Barockensemble des Neuen Rheinischen Kammerorchesters
Im Jahr 1957 wurde das „alte“ Rheinische Kammerorchester Köln gegründet. 1993 reformierte sich das Ensemble unter neuem Namen mit dem Ziel, die Tradition des Vorgängers fortzusetzen und zugleich ein Orchester neuen Typs zu entwickeln, das sich durch Vielseitigkeit auszeichnet: Orchesterkonzerte, Oratorienaufführungen und Kammermusik gehören ebenso dazu wie Begegnungen mit Jazz, Kabarett und Live-Musik zum Stummfilm. Die Besetzungsvielfalt ermöglicht ein Repertoire vom Frühbarock über Klassik und Romantikbis zur Moderne. Historisch informiertes Spiel auf modernem Instrumentarium ist für die Musiker*innen des Neuen Rheinischen Kammerorchesters (NRKO) zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Heute arbeitet das NRKO ohne Chefdirigenten, als Projektleiter konnten unter anderem Peter Matzka, Peter Rundel, Jürgen Kussmaul und Ariadne Daskalakis verpflichtet werden.
Im Rahmen der Kölner MusikTriennale 1997 gastierte das NRKO mit Musik des 20. Jahrhunderts im Großen Sendesaal des WDR. Überdies stellte das Ensemble Freude an Grenzgängereien unter Beweis, etwa im Festival MusikKino mit Live-Musik zu Filmen von Ernst Lubitsch, in philharmonischen „Betriebsanleitungen“ zusammen mit dem Kabarettisten Jürgen Becker sowie viele Jahre im Philharmonischen Weihnachtskonzert mit Jazz-Arrangements von Rob Pronk, außerdem – gemeinsam mit den Jazz-Musikern Frank Gratkowski und Dieter Manderscheid – in einer Annäherung an Bachs MusikalischesOpfer.
2005 war das NRKO zum Bad Homburger Dirigentenwettbewerb und anschließendals „orchestra in residence“ zuden dortigen Schlosskonzerteneingeladen. Einige dieser Konzerte sind als Live-Mitschnitte dokumentiert.
Einen wichtigen Platz im Spektrum der NRKO-Aktivitäten nimmt die Arbeit mit Chören ein. Neben seiner Mitwirkung bei den Philharmonischen Konzerten Kölner Chöre musiziert das Orchester regelmäßig mit hervorragenden Chören der Region.
Neben dem Kammerorchester-Repertoire bildet die Pflege der Kammermusik einen wichtigen Tätigkeitsschwerpunkt des NRKO, wobei unser Ensemble aufgrund seiner strukturellen Offenheit besonders prädestiniert ist, sich gelegentlich zu „zerteilen“. Im Zentrum stehen neben dem klassischen Repertoire – Werken von Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Schumann und Brahms – auch Raritäten des 19. Jahrhunderts (etwa Kompositionen von Nikolaj Rimski-Korsakow, Theodor Kirchner oder Robert Fuchs) und Musik des 20. und 21. Jahrhunderts: Werke von Webern, Strawinsky, Erwin Schulhoff und Kurt Weill ebenso wie Kompositionen der „mittleren Moderne“. In einem Konzert der Hermann Schroeder-Gesellschaft führte das Ensemble Werke des als Kölner Hochschulprofessor zu Ruhm gekommenen Hermann Schroeder sowie von Friedrich Radermacher auf.
Seit vielen Jahren veranstaltet das NRKO unter dem Titel „Begegnungen“ eigene Konzerte an verschiedenen Spielorten Kölns, unter anderem in der Basilika St. Aposteln und in der Trinitatiskirche.
Im Rahmen von neustart kultur hat das NRKO im Jahr 2022 bereits zwei Programme in der Trinitatiskirche präsentiert: ein Kammerkonzert mit Werken von Antonin Reicha und Antonin Dvorak sowie ein Orchesterkonzert unter dem Titel „Strawinsky pur“ mit Christiane Oelze (Sopran) als Gastsolistin. Dirigent war Christoph Maria Wagner.