Orgel
Martin Schmeding wurde 1975 in Minden/Westfalen geboren und studierte in Hannover, Amsterdam und Düsseldorf Kirchenmusik, Musikerziehung, Blockflöte (Konzertexamen) und Orgel (Konzertexamen), Dirigieren, Cembalo und Musiktheorie. Zu seinen Lehrern zählen u.a. die Professoren Ulrich Bremsteller, Lajos Rovatkay, Dr. Hans van Nieuwkoop, Jacques van Oortmerssen und Jean Boyer. Während des Studiums war er Stipendiat der »Studienstiftung des Deutschen Volkes«.
Nach acht 1. Preisen beim Bundeswettbewerb »Jugend musiziert« wurde er Preisträger u.a. beim Mendelssohn Bartholdy-Wettbewerb Berlin, Pachelbel-Wettbewerb Nürnberg, Ritter-Wettbewerb Magdeburg, Böhm-Wettbewerb Lüneburg, Hochschulwettbewerb Hannover/Mannheim, Deutschen Musikwettbewerb Berlin, Europäischen Wettbewerb junger Organisten Ljubljana und Musica antiqua Competition Brugge. 1999 war er Finalist des ARD-Wettbewerbs München. Daneben erhielt er zahlreiche weitere Stipendien.
1999 wurde ihm der Niedersächsische Kulturförderpreis verliehen. Als Kantor und Organist war er von 1997-1999 an der Nazareth-Kirche Hannover tätig, danach an der Neanderkirche, Düsseldorf. Von 2002 bis 2004 hatte er das Amt des Dresdner Kreuzorganisten inne. Darüber hinaus war er von 2012 bis 2016 Titularorganist der Freiburger Ludwigskirche und Leiter des Kammerchores des ehemaligen Landeskantorates Südbaden.
Nach Lehraufträgen in Hannover, Leipzig, Weimar und Dresden war er von 2004 bis 2015 Professor für Orgel an der Hochschule für Musik Freiburg als Nachfolger von Prof. Zsigmond Szathmáry. Dort leitete er auch das Institut für Kirchenmusik, das auf seine Initiative hin im Oktober 2012 gegründet wurde. Zum Herbst 2015 übernahm er mit den Lehrstuhl für Orgelliteratur an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig - verbunden mit der Leitung der »Europäischen Orgelakademie«. Seit 2018 unterrichtet er als Gastprofessor am Royal Birmingham Conservatoire.
Zahlreiche Aufnahmen für Fernsehen, Rundfunk und CD liegen vor (u.a. das Gesamtwerk für Orgel von Brahms, Mendelssohn Bartholdy, Reger und Schmidt, Ersteinspielung der Werke für Pedalflügel von Robert Schumann auf einem Originalinstrument, Orgelfassung der Goldberg-Variationen von J. S. Bach). Daneben ergänzen Noteneditionen und Publikationen in Büchern und Fachzeitschriften, Konzerte als Solist, Kammermusiker und mit Orchestern im In- und Ausland (Europa, Asien und Amerika) und bei Festivals (u.a. Bach-Fest Leipzig, Thüringer Bachwochen, Braunschweiger Kammermusikpodium, Merseburger Orgeltage, Niedersächsische Musik- und Orgeltage, Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein-Musikfestival), das Unterrichten bei nationalen und internationalen Meisterkursen und die Tätigkeit als Wettbewerbsjuror, Dirigent und Komponist sein künstlerisches Profil. 2009 und 2017 wurde er mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik (Bestenliste) ausgezeichnet. Mit dem Gewinn des Echo Klassik-Preises 2010 als Instrumentalist des Jahres erhielt er für seine Einspielung J. S. Bach: Goldberg-Variationen (Orgelfassung) einen der bedeutendsten internationalen Musikpreise. 2017 wurde er von der UNICUM-Stiftung (Schirmherrschaft Bundesbildungsministerium) als Professor des Jahres (Geistes- und Kulturwissenschaften) ausgezeichnet.